Wichtige Informationen rund ums Piercen
Ein Piercing ist eine Körpermodifikation in Verbindung mit einem verletzenden Eingriff in die Substanz des menschlichen Körpers und wird seit Jahrtausenden von zahlreichen Kulturen und Ethnien praktiziert. Hierbei wird angemessener Schmuck in Form von Ringen oder Stäben, an verschiedenen Körperstellen durch die Haut und darunterliegendes Fett- oder Knorpelgewebe angebracht.
Die frühesten Belege in Form von Schmuck oder Zeichnungen lassen sich bis auf 7000 Jahre zurückdatieren. Es ist überaus wichtig das ein Piercing unter höchst sterilen Bedingungen und nur von Fachkundigen Personen durchgeführt wird. Der Kunde sollte immer einen Nachweis vorgelegt bekommen, dass die Sterilisation erfolgreich war.
Die zu piercende Körperstelle wird gereinigt, desinfiziert und ggfs. zuvor von Haaren befreit, um Keimherde zu vermeiden. Der Ein- und Austrittspunkt des Stichkanals wird üblicherweise mit einem Zahnstocher und für diesen Bereich zulässige Farbe markiert.
Bei uns wird mit speziellen Piercingnadeln, sogenannten Needleblades gepierct. Diese sind bedeutend schärfer als herkömmliche Venenkatheter und traumatisieren das Gewebe wesentlich weniger. Wir verwenden ausschliesslich Innengewindeschmuck oder Gewindelosen Schmuck mit dem Push Pin verfahren. Der Schmuck wird mittels Einführhilfe und Gleitflüssigkeit in den Stichkanal eingezogen, sodass das Gewebe nicht unnötig traumatisiert wird.
In den meisten Fällen ist die unprofessionelle Ausführung mit dem peripheren Venenkatheter. Hierbei handelt es sich um Nadeln mit einen Teflonüberzug. Nachdem die Nadel durch die Haut gestochen wurde, wird sie entfernt und lediglich die Venenverweilkanüle (Überzug) verbleibt in dem Stichkanal.
Mit Hilfe dieses Überzuges, wird entsprechender Schmuck gewaltsam durch den Stichkanal gezogen. Dabei wird der frisch geschaffene Gewebekanal einmal komplett überdehnt und nicht selten zusätzlich aufgerissen. Das unprofessionelle Verfahren schmerzt vermehrt und das Gewebe wird noch zusätzlich stark traumatisiert.
Ja, unser Körper verzeiht uns viel! Trotzdem wird dieses Verfahren nicht in unserem Räumlichkeiten verwendet.
Eine Oberflächenanästhesie darf in unserem Berufsfeld nicht verwendet werden, schon gar kein Eisspray! Beim Piercen entsteht eine offene Wunde, in die das Eisspray nicht gelangen darf (was auch in dem Beipackzettel ausdrücklich erwähnt wird).
Die Anwendung von Eisspray kann vorab zu einen Gefrierbrand der Haut führen. Das Gewebe wird durch die Kälte traumatisiert und verformt sich. Verformtes Gewebe ist die schlechteste Voraussetzung für ein gerades Piercing. Erst nachdem das Gewebe wieder im Normalzustand ist, entspannt es sich wieder und dann werden die Ausmaße sichtbar. Durch das vereisen zieht sich das Gewebe zusammen und verhärtet, was dazu führt, dass sich die Piercingnadel nur mit deutlich mehr Kraft durch das Gewebe stechen lässt und nur größere Schmerzen verursacht. Der betäubende Effekt bleibt absolut aus. Wir empfehlen eine gesunde Lebensweise, gute Laune, ein ausgiebiges Beratungsgespräch und eine Sympathie zum Piercer.
Entscheidet man sich für ein bestimmtes Piercing, steht einem bei uns dank der Hochwertigen Schmuckqualität ein breit gefächertes Angebot verschiedenster Schmuckstücke als Ersteinsatz zur Verfügung. (mehr dazu unter Materialauswahl)
Die richtige Schmuckauswahl für ein frisches Piercing ist überaus wichtig und beeinflusst neben der Optik, auch maßgeblich den Heilungserfolg. Besonders wichtig ist jedoch, dass ihr von einem professionellen und gut ausgebildeten Piercer umfassend zur Wahl des richtigen Schmucks beraten werdet. Angefangen von Form und Material bis hin zur richtigen Größe.
Niemals solltet ihr selbst den Schmuck vorzeitig wechseln, insbesondere keinen Schmuck aus dem Internet, weil dieser meist minderwertiger Qualität entspricht. Bitte auch keinen Schmuck von Freunden oder ähnliches. Neben Problemen bei falscher Passform oder Größe besteht hier ein extrem hohes Infektionsrisiko.
Euer Piercer oder Piercerin erklärt euch bei Bedarf gerne den Unterschied zwischen Viren und Bakterien, und welche Arten von ihnen besonders schadhaft sind.